Laut, bunt und viel: Wie gewohnt eröffnete Anja Gockel ihre Show mit einem Hahnenschrei (diesmal gab es auch kein Gegackere aus der Fotografenecke). Gleich der erste Look war knallbunt gehalten, das florale Muster passte zu den riesigen Seerosenblättern, welche auf den Köpfen der Models befestigt waren. Dazu trugen sie bauschige Wuschel-Haarmähnen. Während der Show erblickte ich übrigens ein paar bekannte Gesichter: Leyla Mert, Sara Nuru und Rebekka Mir wurden für Anja Gockel über den Laufsteg geschickt. Wie man es von der Designerin gewohnt ist, wurden einige Looks auch mit dem typischen Logo versehen, auffällige Prints und Color Block Farbkombinationen waren ebenfalls ein viel gesehener Gast.
Bei Michael Sontag startete die Show am Donnerstag mit mehreren, fast komplett in schwarz gehaltenen Looks. Die Farbpalette erhellte sich im Laufe der Show, sodass man ein knalliges Gelb oder Blau zu Gesicht bekam, jedoch blieben der Hintergrund und die Beleuchtung ziemlich düster. Zunächst zu verstörenden Klängen, dann zu “Impossible Sound” von Sufjan Stevens, schwebten die Models langsam über den Laufsteg. Eine sehr künstlerische Schau bekamen die Gäste zu sehen, ein Spiel zwischen starren und fließenden Stoffen, ungewöhnlichen Schnitten, Asymmetrie, Drapierungen an den Seiten von Hosenbeinen und unterschiedlichsten Materialien. So marschierte das ein oder andere Model auch mit in Regenbogenfarben glitzernden, spitzen Ballerinas über den Laufsteg. Ganz ehrlich: Gerade wegen der Andersartigkeit eine meiner favorisierten Shows gestern!
Vor seiner eigentlichen Show präsentierte Guido Maria Kretschmer eine Kollektion für Puma und den BVB: Alles komplett in gelb und schwarz gehalten, Fußbälle als Dekoelemente und wilde Vokuhila- und Irokesenfrisuren oder der vermehrte Einsatz des Puma-Logos, hier war alles erlaubt. Die Krönung war ein pompöses Kleid, das mit zig gelbschwarzen Mini-Fußbällen aufgeplustert war. Jürgen Klopp wäre sicherlich das Herz aufgegangen.
Hierauf folgte dann die eigentliche Show “Alaiyha” des Ausnahmedesigners. Nach einer winzigen Pause präsentierte sich das Bühnenbild plötzlich in Form einer Palme, mehreren Koffern und einem traumhaften Hintergrund – ich habe mich spontan sofort wieder aus dem Zelt herausgewünscht, um in eine kleine Urlaubswelt abzutauchen, aber irgendwie schaffte das Kretschmer auch so ein bisschen mit seiner Sommerkollektion. Offenbar inspirierten den Designer für seine Kleider vor allem die alten Ägypter und auch das Thema “Piraten”, wie man es aus Filmen kennen mag: Zum einen trugen die Models teilweise pharaonenhafte Tücher, aber auch Makeup und die Musik passten perfekt in dieses Stimmungsbild. Auf der anderen Seite fügten sich Seetangähnliche Kopfbedeckungen, Netze als wiederkehrendes Element und die Posen mancher Models mitsamt kurzen Lederhandschuhen und uniformförmigen Blazern zu einem Bild zusammen, das an karibische Piratenabenteuer erinnert. Hinzu reihten sich elegante Abendroben ebenso wie mondäne Looks mit Sonnenbrillen und Tüchern. Dem Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit schien die Show zumindest gefallen zu haben – und was sagt ihr dazu?
After a short collection created for Puma and the German soccer club BVB which was full of yellow, black and footballs, Guido Maria Kretschmer showed us his Spring/Summer 2013 “Alaiyha” collection.
Somehow the designer seemed to be inspired by the old Egypts, as he used kind of pharao-like hats in his new collection “Alaiyha“. I dreamed away in Guido Maria Kretschmer’s summer world, as suddenly pirates entered the runway with uniform-like jackets, military poses and elements of fishnets . But the main focus rested on long gawns with modern sunglasses and scarfs. The mayor of Berlin – Mr. Klaus Wowereit – seemed quite amazed about the result of Kretschmer’s creatvity as he almost cheered during the whole show. So, whats your opinion?
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Marcel Ostertag eröffnete seine Show im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am Donnerstag gleich selbst in einem roten Wallekleid- er ist ja bekannt dafür, ganz gern mal als Model in seiner eigenen Show aufzutreten. Rot war auch die präsenteste Farbe in seiner Frühjahr-/Sommerkollektion für 2013, wobei auch einige Looks in schwarz-weiß, zum Beispiel in Form eines aztekisch-inspirierten Prints, vertreten waren.
Die Models trugen Blumenkränze – allerdings etwas kleinere Modelle als bei Lena Hoschek gestern. Der Designer erfrischte mit verschiedenen, mehrlagigen Drapierungen, die Corsagen, Gürteln oder Schößchen ähnelten, und Cutouts, die zum Beispiel als Details an Schultern oder Handschuhen dienten. Auf die Schulterpartie wurde generell viel Wert gelegt: Cutouts, Asymmetrie oder Schulterklappen fanden sich in vielen Outfits wieder. Transparenz, Spitze und glänzende Materialien spielten ebenfalls eine große Rolle in der Show. Den letzten Look präsentierte der Designer – natürlich – wieder selbst und machte ihn seinen High Heels dem ein oder anderen Models mächtig Konkurrenz.
Ich bin euch ja noch mein Outfit vom ersten Tag der MBFWB gestern schuldig: Da ich den ganzen Tag am arbeiten bin und auch viel laufe, habe ich mich gegen High Heels entschieden und einen entspannten Sommerlook ausgewählt. Dazu habe ich auch noch ein paar Impressionen vom Zelt für euch – die haben wir nach der letzten Show gestern geknipst, als alle Gäste schon nach Hause gegangen waren.
I nearly forgot to show you my outfit from my first day at MBFWB: As I’m working the whole day and have to walk around very much I decided not to wear high heels, instead I chose a casual summer look. In addition, some impressions from the inside of the tent which we took after the last show, when everybody already went home.