Japan #4: Auf zum Fuji: Fujikawaguchiko, Kawaguchi-See, Chureito Pagoda
Nach fünf Tagen Großstadtdschungel dürstete es uns nach ein bisschen Ruhe. Das hatten wir glücklicherweise bereits vorausgeahnt, weshalb wir nach unserem Aufenthalt in Tokio erstmal drei Nächte in Fujikawaguchiko eingeplant hatten. Die kleine Stadt hat nur 25.000 Einwohner und liegt, wie der Name schon vermuten lässt, direkt am Fuji.
Hin kamen wir natürlich mit dem Zug: Vor der Abreise aus Tokio haben wir noch schnell unseren zwei Wochen lang gültigen Japan Rail Pass aktiviert, den man unbedingt schon vorab von zu Hause aus kaufen sollte. Wenn man das richtige Ticketoffice findet, geht die Aktivierung ganz fix und man bekommt noch eine Erklärung, wie das Ganze funktioniert.
Kleiner Exkurs zum Japan Rail Pass
Statt durch die automatischen Metro-Gates muss man durch ein separates Gate und dort einfach im Vorbeigehen den Pass vorzeigen. In den Shinkansen gibt es entweder Wagen mit Reservierung – wenn man dort sitzen möchte, dann muss man sicher vorher kostenfrei eine Reservierung am Schalter besorgen. Würde ich nicht empfehlen, dort sind oft super lange Schlangen. Alternativ kann man sich in einen Wagen ohne Reservierung setzen, einfach eben da hin wo noch ein Sitz frei ist.
Übrigens noch ein netter Fun Fact: An jedem Bahnhof gibt es Nachzahlungsautomaten. Uns ist es auch ein, zwei Mal passiert, dass nicht mehr genug Geld auf der Pasmo-Karte drauf war. Macht aber überhaupt nichts. Hier wird einem keine böse Absicht unterstellt: Man darf einfach am Zielbahnhof seine Karte wieder aufladen, und dann ganz normal am Ausgangs-Gate bezahlen. Natürlich ohne Aufpreis.
Von Tokio nach Fujikawaguchiko
Mit dem Zug sind wir also aus Tokio gestartet und über Otsuki nach Kawaguchiko gefahren. Das Stück zwischen Otsuki und Kawaguchiko wird nicht von JR betrieben, hier konnte wir also nicht den Rail Pass nutzen sondern mussten ein extra Ticket kaufen. Dafür darf man dann in einer schnuckeligen Bummelbahn fahren :)
Wir haben ein erstklassiges Wetter erwischt und kamen genau rechtzeitig für die Kirschblüte an. In Tokio war diese ja schon fast wieder vorbei, aber in den Bergen ist es merklich kühler und daher ist die Kirschblüte auch etwas später. Wir hatten also die seltene Kombination aus perfektem Fuji-Blick und voller Kirschblüte. Ein wahnsinnig schönes Erlebnis.
Unsere Unterkunft war ein kleines Guest House ohne Onsen, aber mit Dachterrasse inklusive Aussicht auf den Fuji. Wir haben ein Zimmer im japanischen Stil gebucht. Dabei handelt es sich normalerweise um einen mittelgroßen Raum, in dem man einen Tisch und Sitzkissen findet. Die Futons sind im Schrank und werden je nach Service der Unterkunft am Abend ausgebreitet, oder man macht sich sein Bett selbst zurecht. Persönlich fand ich das Futon richtig gemütlich, ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache.
An den beiden Tagen in Kawaguchiko sind wir meist gewandert oder haben entspannt. Für einen Regentag empfehle ich den örtlichen Hard-Off, eine Second Hand Kette in Japan. Wer auf Flohmärkte steht, hat hier sicher viel Spaß. Oder man begibt sich auf die Suche nach einem Sushi Kaiten (Running Sushi). Itadakimasu!
Chureito Pagoda mit Blick auf den Fuji
Eines unserer Highlights war eine kleine Wanderung zur Chureito-Pagode, die sicherlich als eines der Wahrzeichen Japans bezeichnet werden kann. Beim Aufstieg zur Pagode hoch fiel uns schon eine lange Schlange auf. Wofür standen all diese Menschen bloß an?
Erst oberhalb der Pagode haben wir verstanden, dass alle für die Aussichtsplattform anstanden. Soweit ich gesehen habe, ist sie kostenlos. Allerdings werden immer nur ca. 10 Personen auf die Plattform gelassen, nach etwa zehn Minuten wird getauscht.
Dadurch staut es sich extrem an. Nur für das Foto “Pagode rechts, Fuji links im Bild” hatte ich wirklich keine Lust, mindestens ein, zwei Stunden lang anzustehen. Vor allem nicht, wenn man fast das gleiche Bild in der Konstellation “Pagode links, Fuji rechts im Bild” auch ohne Anstehen knipsen kann. Verrückt!
Kawaguchi See am Fuße des Fuji
Um den Fuji herum befinden sich fünf Seen. Einer davon ist der Kawaguchi See, der dem Ort Fujikawaguchiko seinen Namen verleiht. Um den See herum kann man wirklich schön Spazieren gehen und hat eigentlich ständig einen Blick auf den Fuji.
Übrigens: Den Fuji selbst kann man nur im Sommer erklimmen. Wir sind keine Gipfelstürmer, daher werdet ihr hier keine weiterführenden Infos finden. Aber falls ihr eine Fuji-Besteigung vorhabt, solltet ihr vorab gut recherchieren. ;)
Ich hoffe, die Eindrücke aus Kawaguchiko haben euch gefallen. Aus unserer Sicht ein schöner Ort, um ein bisschen die Seele baumeln zu lassen.
Im nächsten Post geht es dann ab nach Kyoto, wo wir wieder einen längeren Aufenthalt eingeplant haben. Bis dahin findet ihr hier alle übrigen Japan-Posts.
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