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Das Studentendasein

In ein paar Wochen bricht für mich nicht nur ein neues Semester, sondern prinzipiell sogar ein neues Studium an. Master statt Bachelor. Einen Schritt weiter im Leben, einen Schritt näher am Erwachsensein.

Uärghs. Das klingt ganz schön spießig. An den Abschluss in zwei Jahren mag ich noch gar nicht denken. Ehrlich gesagt, habe ich auch ein bisschen Angst davor. Das Studentenleben bietet einem so viel Freiheit und ich hatte das Glück, einen Nebenjobs zu finden, bei dem ich auch recht flexibel arbeiten kann. Aber Angst wovor? Vor der Arbeitswelt? Ein wenig. Eingeschränkter zu sein, weniger Zeit für sich zu haben.

Aber habe ich wirklich so viel Zeit für mich? Ich frage mich das manchmal ganz ernsthaft, denn ich weiß es nicht. Ich bin zwar oft urlaubsmäßig unterwegs, aber meistens an Wochenenden. Denn in den ach so langen Semesterferien arbeite ich – wie so viele – meistens. Richtig frei hatte ich bisher genau einmal: Meine kleine Auszeit in Paris. Dort ist mir auch klar geworden, dass man als Student oft zum Workaholic wird.

Die meisten Studiengänge dürften sich ja bereits als Vollzeitjob herausstellen, dennoch will ja nebenbei Geld verdient werden. Ich kenne kaum jemanden, der nicht nebenbei arbeitet. Bei mir sinds mittlerweile zwei Jobs an der Uni und meine restliche Zeit geht für den Blog drauf, denn der ist ja auch ein Job. Das kann es also prinzipiell nicht sein, was mir bezüglich meiner Zukunft Kopfzerbrechen bereitet. Im Gegenteil, ich freue mich auf eine Zeit, in der ich einen tollen Job habe und nicht mehr jeden einzelnen Cent umdrehen muss.

Nein, mir ist eines klar geworden: Momentan macht mir am meisten Sorgen, dass ich an einen Job gerate, der mir so gar nicht gefällt. Sowas hatte ich schonmal, denn vor meinem Studium habe ich mich zwei Jahre lang durch eine Ausbildung gequält. In dieser Zeit habe ich mich jeden Tag mit dem Gedanken aufgemuntert, danach ein Studium antreten zu können und nicht bis an mein Lebensende an diesen Beruf gekettet zu sein. Ich wusste also immer zu schätzen, welche Freiheiten ein Studium mit sich bringt.

Vor allem eines, das einem Spaß macht. Ich könnte vielen Kommilitonen einfach ab und an ziemlich fest in den Allerwertesten treten, wenn sie meinen, das Studium wäre kacke, würde keinen Spaß machen und man sehne sich nur nach der Zeit “danach”. Dann studiert doch nicht, verdammt, möchte ich ihnen an den Kopf werfen. Aber gut, wer sein Studentenleben nicht genießt ist selbst Schuld – spätestens in der ach-so-sehr herbeigesehnten Zeit nach dem Studium wünschen sich bestimmt die allermeisten wieder in die Hörsäle und Bibliotheken der Unis dieser Welt zurück.

Ich bin mal wirklich gespannt, ob die Mentalität im Master anders ist? Zumindest die Uni hier scheint das so zu sehen. Vor dem Master in meinem Fach wird zahlenmäßig kräftig ausgesiebt. Generell scheint man die Bacheloranten eher loswerden zu wollen – die machen viel Arbeit, Abschlussarbeiten sind schnell zu schreiben und zu korrigieren und eine Zusammenarbeit mit einer Firma sind bei der Bachelorarbeit nicht erwünscht. Im Master ist das alles anders. Ich bin wirklich gespannt und ich freue mich auch gigantisch auf die nächsten zwei Jahre.

Bis ich mich also mit dem Gedanken anfreunden muss, mich von all den schönen Seiten meines Studentendaseins zu verabschieden, werde ich die nächsten zwei Jahre in vollen Zügen genießen und bis dahin vielleicht doch ein paar negative Seiten aufzuspüren. Eine Freundin schrieb mir letztens: “Ich will hier stehen bleiben. Es ist doch grade gut so.”

Ein gutes Schlusswort.

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