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Was Modeblogger tun und lassen dürfen.

Wisst ihr, ich bin eine leidenschaftliche Kommentarleserin. Ich gucke mir einen Blogpost an, und versuche die Meinungen darunter abzuschätzen. Leider – ja, leider – liege ich damit oft ziemlich richtig. Die Anonymität des Internets macht den Menschen scheinbar zum kratzbürstigen Biest.

Ein Thema, das mir in letzter Zeit öfter aufgefallen ist: Menschen die “uns Blogger” dafür verurteilen, wir hätten zu viele Klamotten, investieren unser Geld in sinnlose Dinge und geben unser letztes Hemd für Markenware her. Von Neid wird dann oft gesprochen. Andere wären ja nur neidisch. Ich höre auch ständig Sätze wie “Ich würde ja nicht so viel Geld für Schuhe ausgeben.” Ist das Neid? Ich denke eher nicht. Prinzipiell stimmen die Aussagen ja.

Nur – ist das wirklich ein Verbrechen? Für mich ist die Mode eben ein Hobby. In freue mich wie ein Schnitzel, wenn ich mir zur Belohnung für den Bachelorabschluss ein Paar Manolos (im Sale!) oder zur Geburtstag eine tolle Handtasche gönnen kann. Und gönnen deshalb, weil dafür seeeehr lange gespart wird. Andere würden das nicht tun. Geben ihr Geld lieber für eine Wagenladung neuer H&M Klamotten aus – oder kaufen sich nur einmal im Jahr ‘ne neue Jeans, weil’s die alte nicht mehr tut. Auch okay! Soll doch jeder tun und lassen, was ihm gefällt und Freude bereitet.

Klamotten kaufen ist auch ein Hobby

Ich kannte mal einen Freundesfreund, der Spaß am Bergsteigen hatte. Um auf den Mount Everest zu klettern, legt man ein paar Tausend Euro hin. Wieder andere stecken ihr komplettes Budget das am Monatsende übrig bleibt in Fahrradausrüstung, in ihr Auto, in Urlaube, in Bücher, in ihren Computer, ins Ausgehen und Feiern, in Zigaretten. Warum nimmt man sich überhaupt das Recht heraus, darüber zu urteilen, womit andere ihre Freizeit verbringen?

Ein anderer Punkt: Viele ModebloggerInnen sind Studenten. Da kommen dann Leute daher, die sagen “Hey, so viel Kohle wie du könnte ich ja im Monat nicht in Klamotten investieren! Du kriegst ja eh alles von deinen Eltern!”
Das sind Momente, in denen man sich richtig schlecht fühlt. Schlecht, weil einem das eigene hart verdiente Geld nicht gegönnt wird. Schlecht, weil den eigenen Eltern eine falsche Erziehung vorgeworfen wird – und ich denke schlichtweg, dass das auf den Großteil der ModebloggerInnen nicht zutrifft. Vielmehr kenne ich einige Studenten, die Wohnung, Auto, Klamotten und Urlaube komplett von ihren Eltern gezahlt bekommen und noch nicht mal nebenbei arbeiten. Da muss ich mich auch zusammenreißen, sie nicht zu verurteilen. Aber hey, das ist nun mal so – es gibt immer jemanden, dessen Leben augenscheinlich viel einfacher abläuft als das eigene, Geld hin oder her.

Zugegeben: Vermutlich geht es mir als Studentin nicht schlecht. Aber dafür bin ich auch aus dem teuren München weggezogen, damit ich mir eine eigene Wohnung leisten kann. Ich habe zwei Nebenjobs an der Uni und durch den Blog kommt auch ab und an ein bisschen Geld rein. Davon wollen nicht aber nicht nur Miete und Essen, sondern auch Kleidung, Reisen (wann sonst als im Studium hat man je wieder die Zeit, viel zu reisen?), Fahrkarten nach Hause, Pizzaessen ab und zu oder der Lieferservice (den man sich sonst nicht gönnt aber manchmal will man einfach nicht mehr vor die Tür), kaputte und notwendige Dinge die ersetzt werden wollen, und so weiter finanziert werden.

Und ich denke, dass es vielen auch so geht. Jeder entwickelt doch für seine Ausgaben ein ganz eigenes Credo. Bei mir ist es: Qualität statt Quantität, das versuche ich trotz geldmäßig eingeschränktem, aber abartig tollem Studentenleben durchzuziehen.

Ich muss mich also in der Tat nicht rechtfertigen, wurde von solchen Anschuldigungen persönlich aber glücklicherweise auch bisher größtenteils verschont. Aber ein wenig fühlt man sich ja dann doch immer angegriffen, wenn man den ein oder anderen fiesen Kommentar auf anderen Blogs liest.

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