Der erste Morgen im Süden Englands versprach nur bedingt Besserung im Hinblick auf’s Wetter. Am Vortag hatte es ja in Strömen geschüttet, heute war es zumindest nur bewölkt. Der Wetterbericht war aber nicht sehr optimistisch: Das Wolkenpiktogramm war mit unheilvollen Regentropfen dekoriert.

Nach einem Frühstück, das irgendwie das Wetter kompensieren musste, brachen wir dann auf zur Isle of Wight.

Lymington Pier – Fähre nach Yarmouth auf der Isle of Wight

Vom Lymington Pier aus fuhren wir mit einer Wightlink-Fähre ins kleine Örtchen Yarmouth. Bei der Überfahrt schien sich das Wetter plötzlich zu bessern: Wo kam denn dieser strahlend blaue Himmel auf einmal her? Die Überfahrt machte im Sonnenschein jedenfalls viel Spaß, wir konnten sogar an Deck in der Sonne sitzen bleiben. Nach etwa zwanzig Minuten betraten wir bereits die Insel.

Dimbola Museum & Country Side

Nach einer kurzen Fahrt fanden wir uns dann auf einmal im Windows-XP-Desktophintergrund wieder. Überall um uns herum befand sich eine hügelige Landschaft, von dichter grüner Wiese bewachsen. Direkt gegenüber befand sich unser erstes Ziel auf der Isle of Wight: Das Dimbola Museum. Das frühere Wohnhaus der Fotografin Julia Margaret Cameron Trust erwies sich aber leider als weniger spannend als erwartet. Interessant fand ich lediglich die ausgestellten alten Kameras.

Zeit, das nächste Ziel anzusteuern. Von einem erhöhten Punkt der Insel aus hatten wir eine tolle Aussicht auf einen Teil der Küste der Isle of Wight.

Bevor wir dann das Highlight des Tages aufsuchten – das Osborne House, der ehemalige Landsitz von Queen Victoria – stand noch ein weiterer Besuch auf dem Programm. Auf einer Farm trafen wir einen ganzen Haufen frei herumlaufende Pfaue an, die im schönen Sonnenschein richtig prächtig aussahen.

Strand am Osborne House

Anschließend schauten wir uns das Osborne House an. Dazu gehört eine relativ große Anlage mit einem Strandabschnitt, der Swiss Cottage (ein Schweizer Berghaus, das dort eigens für ihre Kinder erbaut wurde) sowie einem weitläufigen Park.

Das Wetter zeigte sich zunehmend ungemütlich, daher war der Strand nicht unbedingt ein einladender Ort. Es war kalt und windig, und man konnte sich nur schwer vorstellen, dass es hier im Sommer wunderschön sein sollte.

Osborne House

Das Anwesen selbst kann komplett besichtigt werden. Wir hatten einen Guide, was ich unbedingt empfehlen würde, wenn man mehr über die Geschichte erfahren möchte. So lernten wir interessante Anekdoten über die einzelnen Räumlichkeiten und erfuhren unter anderem, dass Königin Victoria hier im Jahre 1901 verstorben ist.

Die Inneneinrichtung ist besonders beeindruckend und prunkvoll, auch wenn viele Räume ziemlich vollgestellt waren mit allerhand Exponaten, die 120 Jahre zuvor sicherlich nicht hier herumstanden, aber thematisch irgendwie dazu gehören.

Ein Bus fährt auf der großen Anlage hin und her, sodass man nicht unbedingt den ganzen Weg laufen muss. Gerade wenn das Wetter nicht so gut ist, oder man vor Ort nicht so viel Zeit hat, ist das eine sinnvolle Alternative.

Fähre nach Portsmouth

Für uns war der Tag dann bereits vorüber und es stand lediglich noch eine weitere Fahrt mit der Fähre an. Da wir am nächsten (und dann bereits auch letzten) Tag unserer Reise noch die Stadt Portsmouth erkunden wollten, fuhren wir mit der Fähre diesmal direkt nach Portsmouth.

Ich kann nur empfehlen, diese Überfahrt während des Sonnenuntergangs zu machen. Nachdem das Wetter fast den ganzen Tag über ziemlich ungemütlich war, bekamen wir nun die schönsten Eindrücke des Tages zu sehen. Der Spinnaker Tower in Portsmouth war im Dunkeln dann auch bereits aus der Ferne erkennbar und ich freute mich riesig, diesen am nächsten Tag zu besichtigen.

Auch wenn wir uns bei diesen Motiven an Deck der Fähre gefühlt die Finger abfroren – für diese Motive hat es sich doch gelohnt, oder was meint ihr?

Mehr dazu gibt’s dann bald im dritten Teil meiner Blogposts über Südengland.

Vielen Dank an bmi regional für die Einladung nach England.